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  • Barbara Michlits

„EU Young Farmers Leadership Programme“

Über die Rolle von Bäuerinnen und Bauern im sozialen Wandel.



2023 steht ganz im Zeichen des „Europäischen Jahres der Kompetenzen“. Dabei handelt es sich um ein breit gefächertes Thema, das auch vor der Landwirtschaft keinen Halt macht. Deshalb veranstaltete der Europäische Rat der Junglandwirte (CEJA) das „EU Young Farmers Leadership Programme“, bei dem auch Barbara Michlits für die Junge Landwirtschaft Österreich (JLW) dabei war. Das „Leadership Programme“ bestand aus einem zweitägigen Programm, bei dem unter anderem die Rolle von Landwirtinnen und Landwirten hinsichtlich des starken sozialen Wandels beleuchtet wurde. Außerdem wurden Selbstbewusstsein und das Verbessern der Kommunikation für junge Führungskräfte thematisiert.


Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zunächst von MEP Isabel Carvalhais begrüßt. Die Portugiesin ist Mitglied des Europäischen Parlaments und Schirmherrin des „EU Young Farmers Leadership Programme 2023“. In den ersten Diskussionsrunden ging es um den Austausch zwischen den 50 teilnehmenden Jugendvertreterinnen und -vertretern aus ganz unterschiedlichen landwirtschaftlichen Organisationen. Unter anderem wurde die Frage gestellt: Was sind die Werkzeuge des Einflusses und wie können wir sie verwenden, um in Übereinstimmung mit unseren Werten zu kommunizieren? Dabei ging es vor allem darum, die kommunikativen Fähigkeiten der jungen Landwirtinnen und Landwirte zu stärken und ihnen ein entsprechendes Rüstzeug mit auf den Weg zu geben.

Groene Kring Michiel Sys Barbara Michlits
Beim gegenseitigen Präsentieren der jeweiligen Anliegen mit Michiel SYS, Mitglied der Organisation „Groene Kring“ aus Belgien.

Unterschiedliche Herkunftsländer, gleiche Herausforderungen!

Welche Rolle spielen Junglandwirtinnen und Junglandwirte im täglichen Zusammenleben? Was fordert die Gesellschaft von uns und was erwarten wir uns im Gegenzug? Wie gelingt es uns, die aktuelle Stimmung zu unseren Gunsten zu nutzen? Diesen Fragen stellten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und versuchten gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. „Obwohl wir aus sehr unterschiedlichen Ländern kommen, rückten wir doch näher zusammen und teilten unsere Erfahrungen und stellten dabei fest, dass die Herausforderungen oft sehr ähnlich sind. Häufig geht es veränderte Bedürfnisse und Erwartungen, die von den Konsumentinnen und Konsumenten an die Landwirtschaft gestellt werden. Insgesamt kann der soziale Wandel sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Landwirtschaft mit sich bringen, die es zu bewältigen gilt, um langfristig eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft zu ermöglichen“, erklärt Seminarteilnehmerin Barbara Michlits.


Die JLW verbindet national und auf EU-Ebene

Ein wichtiges Ziel der Jungen Landwirtschaft Österreich ist es, Wissensinhalte bereitzustellen, die Mitglieder untereinander zu vernetzen und deren Anliegen zu vertreten. „Im Bereich der Präsentationskunst beeindruckte uns „The Floor is Yours“, eine Gruppe von Kommunikationsexperten, mit sehr viel Erfahrung im Bereich der Forschung. So lautet die erste Regel erfolgreicher Kommunikation, authentisch zu bleiben. Außerdem ist die Beziehung zwischen Sprecher und Thema besonders wichtig. Damit lässt sich der anfänglich geöffnete Kreis schließen, der uns zeigt, dass vor allem wir Junglandwirtinnen und Junglandwirte diejenigen sind, die in erster Linie über unsere Anliegen sprechen sollen. Denn niemand außer uns kann die Inhalte der nachfolgenden Generation im Agrarsektor besser vertreten. Erfolgreiches Kommunizieren ist unsere Mission, egal ob in einer Organisation oder privat als Landwirtin oder Landwirt“, so Barbara Michlits.


Widerstandskraft aufgrund gemeinsamer Leidenschaft

Die aktuelle, oftmals negative Stimmung gegen die Landwirtschaft bringt viel Frustration mit sich. Auch die jungen Landwirtinnen und Landwirte diskutierten während des „Leadership Programmes“ darüber, wie es machbar sein kann, in solchen Situationen die Nerven zu bewahren. Die gesellschaftlichen Ansprüche an die Landwirtschaft stellen immer wieder große Herausforderungen dar. Dabei konnte festgestellt werden, dass die geistige Gesundheit ebenso wichtig ist, wie die körperliche Gesundheit.

Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, lautet das Stichwort. Wie bleiben wir als Jugendorganisation, aber auch als Teil der österreichischen Landwirtschaft widerstandsfähig? Die gemeinsame Leidenschaft für ein Thema, nämlich die Landwirtschaft in den jeweiligen Heimatländern, diente dabei als gute Gesprächsgrundlage. Schließlich ging es doch für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um das gleiche Thema: Wie können wir dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen für uns Bäuerinnen und Bauern auch in Zukunft eine flächendeckende Lebensmittelversorgung gewährleisten? „Dabei wurde uns klar, dass nur wir gemeinsam dazu fähig sind, eine Veränderung in unserem Sinne herbeizuführen. Die EU war von Beginn an ein Projekt mit dem Ziel, vorhandene Grenzen einzureißen und zu überwinden. Auch deshalb waren wir alle sehr zuversichtlich, dass uns dies auch bei den aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft gelingen wird“, erklärt Barbara Michlits.

Anne-Kathrin Meister Barbara Michlits CEJA
Anne-Kathrin Meister, Bundesleiterin des „Bundes der Deutschen Landjugend“ stellte die Herangehensweise ihrer fiktiven Interessenvertretung vor.

Von der Theorie zur praktischen Umsetzung

Wie das Netzwerk als Teil einer Kampagne funktioniert, veranschaulichte die CEJA anhand einiger Beispiele. Das Fundament bildete die Theorie, nun galt es, dies auch in der Praxis umzusetzen. Als letzten interaktiven Teil des Programmes wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Teil einer fiktiven nationalen Interessensvertretung. Jeder Vertretung wurde die Lösung einer Problemsituation aufgetragen. Mithilfe des vorgegebenen Szenarios war es möglich, verschiedene Herangehensweisen zu erproben. Dabei stellten sich die Junglandwirtinnen und Junglandwirte gleich mehrere Fragen: Was ist unsere grundsätzliche Aufgabe als nationale Interessensvertretung? Welche Themen sollen priorisiert werden? Worauf müssen wir achten, damit jede Aktion eine zufriedenstellende Folgewirkung mit sich bringt? Außerdem wurde gemeinsam das richtige Zeitmanagement erarbeitetet, um die Aufgaben und Anliegen des ländlichen Raumes sowie der jungen Landwirtinnen und Landwirte bestmöglich umzusetzen.



Internationaler Austausch als wesentlicher Schlüssel

Nach dieser Fülle vielschichtiger Einblicke, Projekte und Erfahrungen wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kern ihrer zukünftigen Arbeit durchaus bewusst. „Es fehlt uns definitiv nicht an Herausforderungen, aber ebenso wenig an Motivation und Leidenschaft beim Vertreten unserer Anliegen. Der Austausch mit internationalen Organisationen ist dabei ein wesentlicher Schlüssel“, so Barbara Michlits.

Die jungen Bäuerinnen und Bauern diskutierten Herausforderungen der einzelnen Länder und deren Lösungsansätze sowie zukunftsträchtige Projekte der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter. Mit der Abschlusszeremonie beendete MEP Isabel Carvalhais mit dem CEJA-Team das „Leadership Programme“. Danach wurden die Teilnahmezertifikate vergeben. Am Abschlussstand der Appell unvermindert weiter für die gemeinsame Sache zu kämpfen.

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